MAHNWACHE: “STÄDTE FÜR DAS LEBEN – STÄDTE GEGEN DIE TODESSTRAFE”
Am 30. November 2021 hielten Mitglieder_innen der drei Göttinger Amnesty-Gruppen eine
Mahnwache für die Abschaffung der Todesstrafe vor dem Neuen Rathaus in Göttingen.
Jährlich setzen an diesem Tag seit 2002 mehr als 2.000 Städte in über 100 Ländern rund um
den Erdball ein Zeichen für die Ablehnung der Todesstrafe: Die Kommunen haben sich in
dem internationalen Netzwerk „Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“ (Cities
for Life) zusammengeschlossen. Sie lassen an diesem Tag öffentliche Gebäude oder
repräsentative Orte erleuchten und führen Veranstaltungen durch. Die Städte sagen mit
dieser Aktion symbolisch Nein zur Todesstrafe und wollen die Öffentlichkeit für das Thema
Todesstrafe sensibilisieren, um eine Kultur der Achtung des menschlichen Lebens zu stärken.
Die Todesstrafe widerspricht den humanen Werten eines freiheitlichen und demokratischen
Rechtsstaats.
Amnesty International setzt sich weltweit, verstärkt seit den 1970er Jahren, für die
Abschaffung der Todesstrafe ein, ungeachtet der Schwere und der Umstände einer Tat, der
Schuld, Unschuld oder besonderen Eigenschaften der verurteilten Person oder der vom Staat
gewählten Hinrichtungsmethode, da die Todesstrafe das in den Artikeln 3 und 5 der
Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte festgeschriebene Recht auf Leben verletzt und
die grausamste, unmenschlichste und erniedrigendste aller Strafen darstellt.
Die Todesstrafe ist niemals eine Lösung. Sie ist nicht umkehrbar und wird von Justizsystemen
verhängt und angewendet, die nicht gegen Diskriminierung und Irrtümer gefeit sind. Es gibt
keinen Beweis für eine besondere abschreckende Wirkung der Todesstrafe. Alle Länder
sollten sich der weltweiten Bewegung zur vollständigen Abschaffung der Todesstrafe
anschließen, um auf diese Weise dem Recht auf Leben Achtung zu schenken und die
Menschenwürde zu schützen.
Amnesty International setzt sich zurzeit u. a. für die iranischen Studenten Ali Younesi und
Amirhossein Moradi ein. Sie laufen Gefahr, in einem grob unfairen Verfahren wegen
fadenscheiniger Anschuldigungen zum Tode verurteilt zu werden. Die beiden Studenten sind
seit dem 10. April 2020 willkürlich im Teheraner Evin-Gefängnis inhaftiert. Sie wurden unter
miserablen Bedingungen in verlängerter Einzelhaft festgehalten und von
Geheimdienstangehörigen geschlagen, um ihnen “Geständnisse” abzuringen. Sie sind
gewaltlose politische Gefangene, die lediglich aufgrund der Wahrnehmung ihres Rechts auf
Familienleben inhaftiert sind.
Amnesty International fordert die unverzügliche und bedingungslose Freizulassung von Ali Younesi und Amirhossein Moradi. Wenn auch Sie sich für ihre Freilassung einsetzen möchten, finden Sie weitere Informationen und eine Online-Petition unter