Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe am 30.11.2020

Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe

mit AMNESTY INTERNATIONAL Göttingen

30. November 2020,16:00 Uhr, Neues Rathaus Göttingen, Hiroshimaplatz 1 – 4

Jedes Jahr werden weltweit Tausende Menschen hingerichtet. Auffallend häufig trifft die Todesstrafe Menschen in Armut oder Personen, die ethnischen, nationalen oder religiösen Minderheiten angehören. In vielen Staaten werden Todesurteile nach unfairen Gerichtsverfahren ausgesprochen, oft auf der Grundlage von „Geständnissen“, die unter Folter abgelegt wurden.

Die Todesstrafe verstößt gegen Artikel 3 und 5 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte: Als vorsätzliche Tötung von Menschen durch den Staat stellt sie sowohl eine Verletzung des Rechts auf Leben dar als auch des Rechts, keine grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Strafe erleiden zu müssen.

Die Menschenrechtsorganisation AMNESTY INTERNATIONAL setzt sich seit 1973 für die Abschaffung der Todesstrafe ein. Waren es damals gerade einmal 16 Länder, die diese Strafe per Gesetz oder in der Praxis abgeschafft hatten, sind es heute bereits 142, also mehr als zwei Drittel aller Staaten. Dennoch lebt nur ein Drittel der Weltbevölkerung in Staaten, die nicht hinrichten.

Auch die Initiative „Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“ setzt sich für die Abschaffung der Todesstrafe ein. Sie wurde durch die italienische Glaubensgemeinschaft St. Edigio 2003 ins Leben gerufen. Mittlerweile gehören ihr weltweit 2.340 Städte an, die jedes Jahr am 30. November an das Datum erinnern, an dem 1786 das Großherzogtum Toskana als erster Staat der Welt die Todesstrafe aus seinem Rechtssystem abschaffte. Die Stadt Göttingen gehört zu diesem Netzwerk. Gemeinsam haben es sich diese Städte zur Aufgabe gemacht, am 30. November mit einer Aktion zur Sensibilisierung gegen die Todesstrafe beizutragen, um eine Kultur der Achtung menschlichen Lebens zu stärken. Traditionell wird an diesem Tag innerhalb ihrer Stadt ein Gebäude angestrahlt. In Göttingen wird als sichtbares Zeichen am 30. November ab 16:00 Uhr das Neue Rathaus blau erleuchtet werden.

Die Mitglieder*innen der Göttinger AMNESTY-Gruppen planen, die Aktion der Stadt Göttingen mit einer Mahnwache und einem Informationsstand gegen die Todesstrafe zu unterstützen. Wir hoffen sehr, dass die Regeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie dies zulassen werden.

Auch Du kannst Dich für die Abschaffung der Todesstrafe einsetzen: Beteilige Dich an Eilaktionen (Urgent Actions) von AMNESTY INTERNATIONAL und setze Dich für Menschen ein, denen unmittelbar die Hinrichtung droht (www.amnesty.de/urgent-actions).