Der Verein Viva con Agua, der es sich zum Ziel gesetzt hat, Menschen weltweit Zugang zu sauberem Wasser zu ermöglichen, hatte im Juni zum dritten Mal zum Floßrennen auf dem Göttinger Kiessee eingeladen. Letztes Jahr war die Amnesty-Stadtgruppe schon mit einem Info-Stand vertreten gewesen, diesmal wollten wir selbst auf dem Wasser dabei sein.
Vorausgegangen war unserer Teilnahme Wochen zuvor ein Bauplanungstreffen, dann das Organisieren geeigneter Recycling-Materialien sowie ein weiteres Treffen zur Konstruktion des Floßes. Aus Holzpaletten, vier großen Gurkenfässern, einigen Schrauben und Spanngurten entstand ein schwimmender Untersatz, der an Land schon mal einen guten Eindruck machte. Wie sich unser Floß auf dem Wasser verhalten würde, würden wir erst am Renntag selbst erproben können.
Natürlich war es uns ein Anliegen, auch optisch auf unsere Organisation und insbesondere das aktuelle und zu diesem Setting besonders sinnfällige Thema „JA ZUM FLÜCHTINGSSCHUTZ!“ aufmerksam zu machen. Deshalb würde unser Floß neben der übrigen Deko symbolhaft einen leeren Rettungsring im Schlepptau mit sich führen.
Am Renntag kam die Probe aufs Exempel und wir konnten aufatmen: Unser Floß lag ruhig und stabil im Wasser. Die Flöße der anderen Teilnehmer konnten sich ebenfalls sehen lassen: Von auf zwei Tonnen geschraubte Kanthölzern über eine Badewanne mit Seitenausleger, aneinander gebundenen Kanistern, einem nostalgischen Wohnzimmer bis hin zu einem mit echtem Bienenwachs abgedichteten Boot-Floß waren der Phantasie keine Grenzen gesetzt.
Die Floßrennen fanden über einen Zeitraum von fünf Stunden statt. Dazwischen gab es ausgiebige Musik- und Poetry-Einlagen und man konnte Info-Stände zu nachhaltigen Themen besuchen. Bei den Läufen herrschte eine ausgelassene Stimmung, insbesondere wenn mal wieder mal ein Floß gekentert war, manches schon vom Start weg.
Das Amnesty-Floß war erst bei der dritten und letzten Vorrunde dabei. Es hatten sich vier Amnesties zum Paddeln bereitgefunden und sie gaben alles. Dieses Teilnehmerfeld war so stark, dass unser Floß, obwohl nur Dritter, innerhalb des Zeitlimits lag und sich für das finale Rennen qualifizierte!
Beim Finale hatte das Amnesty-Floß einen sehr guten Start und setzte sich schnell an die Spitze. Doch nach der zweiten Kurve kam es plötzlich nicht mehr von der Stelle: Es war an einer Boje hängengeblieben. Daher konnten zwei andere Flöße an unserem vorbeiziehen, ehe es gelang, das Amnestie-Floß wieder freizumachen und die Verfolgung aufzunehmen. So hat es für den 3. Platz noch gereicht.
Das Ganze war eine sehr relaxte, lustige und vielseitige Veranstaltung. Ein großes Lob an das Team von Viva con Agua. Nächstes Jahr würden wir gern wieder dabei sein.